Dyskeratosis Congenita

Dyskeratosis congenta (DC) ist eine seltene Erbkrankheit und gehärt zum Formenkreis der Telomererkrankungen. Telomere sind DNA-Abschnitte, die die Enden unserer Chromosomen bilden, und sie stabilisieren und schützen. Bei jeder Zellteilung, die natürlicherweise in unserem Körper und vor allem in Wachstumsphasen passieren, geht ein Stück der DNA dieser Telomere verloren. Bei gesunden Menschen werden die Telomere durch einen spezialisieren Komplex von Molekülen (Telomerasekomplex) wieder verlängert, um weitere Zellteilung und somit das Überleben der Zellen zu ermöglichen.

Verschiedene Gene sind für die Funktion des Telomerasekomplexes verantwortlich. Mutationen in einem dieser Gene können ausreichend sein um die Funktion des Telomerasekomplexes zu stören, sodass keine Verlängerung der Telomere stattfindet und sie verkürzt sind. Bei Patient*innen mit DC wurden  Mutationen in den folgenden Genen beschrieben: DKC1, TERT, TERC, TINF2, RTEL1, TCAB1/WRAP4, CTC1, TPP1, USB1, PARN, NHP2/NOLA2, NOP10/NOLA3

Verkürzte Telomere haben zur Folge, dass nicht mehr genügend Zellteilungen stattfinden können. Vor allem Gewebe, in denen Zellen sich schnell teilen, wie das Knochenmark (Produktion aller Blutzellen) und die Haut und Schleimhäute, sind betroffen.

Das häufigste Escheinungsbild von DC ist Knochenmarkversagen, dasverschieden schwer ausgeprägt sein kann. Viele der Patient*innen entwickeln die sogenannte „muko-kutane Trias“ – dabei kommt es zu Veränderungen der Hautpigmentierung, Nageldystrophie und Leukoplakie (weißlichen Veränderungen der Mundschleimhaut). Da DC eine Erbkrankheit ist, und somit alle Zellen des Körpers betroffen sind, können alle Organe betroffen sein.

Assoziierte Neoplasien

Patienten mit DC entwickeln ein Knochenmarksversagen mit unterschiedlichem Schweregrad, das über längere Zeit stabil sein, jedoch auch fortschreiten und zu Myelodysplastischem Syndrom (MDS) und akuter myeloischer Leukämie (AML) führen kann. Patienten mit DC haben auch im Erwachsenenalter ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen. Die häufigsten soliden Tumoren sind Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-Bereich, gefolgt von Haut- und anorektalen Karzinomen.

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Support-Gruppe für Telomererkrankungen (English)

https://teamtelomere.org/

Kontakt

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